Neuer Artikel in paparazzi: Wunder Heilung – Warum Therapien oft wirken aber manchmal nicht

paparrazzi | Ausgabe 207 | Dezember 2025 

Es gibt Therapien, insbesondere in der Naturheilkunde und in der Alternativmedizin, die als wahre „Wundertherapien“ gelten. Scheinbar können sie als Allzweckwaffe gegen alle möglichen, insbesondere chronischen Erkrankungen eingesetzt werden und zeigen oft tatsächlich gute Wirkungen. Aber oft genug bleiben sie auch völlig wirkungslos. Die große Frage ist: Warum ist das so? 

Tobias Obermeier aus Bad Griesbach ist einer dieser Heilpraktiker, die nie zufrieden sind. Sein unermüdlicher Wissensdrang treibt ihn immer weiter und stets kreisen seine Gedanken um dieselbe Frage: warum bringt eine Therapie, die beim Patienten A sensationell erfolgreich war beim Patienten B, der praktisch dieselbe Symptomatik zeigt, plötzlich nur unbefriedigende Resultate?

 

 

Es hat Jahre der Forschung und der gemachten Erfahrungen gedauert, bis er diese Frage beantworten konnte. Wir trafen ihn in seiner Praxis in Weng bei Bad Griesbach zu einem ausführlichen Gespräch über Krankheit und Gesundheit.

 

In den ersten Jahren seiner Tätigkeit als Heilpraktiker, so schildert Tobias Obermeier, suchte er nach immer neueren, immer besseren und wirksameren Therapiesystemen, um den Patienten helfen zu können: „Ich war, wie viele meiner Kollegen und genauso wie viele Ärzte, ein Therapiesucher. Man besucht Fortbildungen, hospitiert bei erfolgreichen Kollegen und Instituten, nimmt an Seminaren und Workshops teil. Nach und nach macht man sich mit immer fortschrittlicheren Therapiesystemen vertraut und steigt immer tiefer in die Materie ein. Man erzielt auch Erfolge, zweifellos. Man bringt Patienten wieder zurück in die Gesundheit, an denen man wenige Jahre zuvor noch resigniert hätte.

Aber trotzdem stellt man auch immer wieder fest, dass ein vermeintlich leicht erzielbarer Heilerfolg sich nur sehr zäh einstellt.

 

Dieselbe Therapie, die bei gleicher Symptomatik beim einen Patienten spektakulär erfolgreich war, ist beim Anderen unbefriedigend und man weiß nicht warum. Man kann es natürlich abtun und sagen ’jeder Mensch ist anders’, aber das hat mir nie gereicht.“ Die Aussage ’jeder Mensch ist anders’ ist wahr und gleichzeitig falsch. Jeder Mensch besteht aus denselben Organen und besitzt Zellen, die prinzipiell identisch aufgebaut sind und auf dieselbe Art und Weise funktionieren, insofern ist jeder Mensch gleich. Aber jeder Mensch befindet sich auch in einer anderen, absolut einzigartigen Situation und auf Zellebene herrschen absolut individuelle Mikrobedingungen und Zustände. Das gilt es zu verstehen.

Diese Zellzustände, die sich permanent in einem Gleichgewicht zwischen Krankheit und Gesundheit bewegen, wurden erstmals von Robert K. Naviaux, Professor für Genetik an der University of California systematisch beschrieben. Er entwickelte das Konzept der CDR, der „Cell Danger Response“. In Kurzform beschrieben erklärt das Konzept das System der Zellkommunikation als Faktor für die Entstehung insbesondere chronischer Erkrankungen wie Erschöpfung/Burnout, chronische Schmerzen, Infektanfälligkeit, chronische Entzündungen, Long Covid/PostVac, etc.

 

Der Kern des Konzeptes ist die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Zellen, genauer gesagt die Mitochondrien, also die Energiekraftwerke in den Zellen, Bedrohungen und Angriffe durch Erreger, Giftstoffe, freie Radikale, fremde Proteine oder zuviel Zucker erkennen und eine Gefahrmeldung aussenden, indem sie ATP durch die Zellwand nach außen schleusen.

 

ATP ist normalerweise der Treibstoff für den Zellstoffwechsel in Inneren. Außerhalb der Zelle ist er ein Alarmstoff, der die benachbarten Zellen in einen Abwehrmodus schaltet. In diesem Abwehrmodus stellt die Zelle ihre normale Funktion ein und konzentriert sich auf die Gefahrenabwehr. Dies ist ein sinnvoller Mechanismus, aber nur so lange, wie es einen tatsächlichen „Feind“ gibt.

Bleibt der Abwehrmodus aktiv, obwohl die Bedrohung nicht (mehr) existiert, so entwickelt sich eine chronische Erkrankung, die scheinbar keine äußeren Ursachen (mehr) hat.

 

Für Prof. Naviaux beruhen chronische Erkrankungen somit vor allem auf einer gestörter Zellkommunikation und er definierte in seinem Konzept drei Stadien, die eine Zelle durchlaufen muss, um von Krankheit wieder zurück in die gesunde Funktion zu kommen. Alle drei Phasen zeichnen sich durch unterschiedliche Stoffwechselfunktion auf der Ebene der Mitochondrien aus und benötigen unterschiedliche Bedingungen, um statt finden zu können.

 

„Die Aufgabe ist es, zu ermitteln, in welcher Phase sich der Patient befi ndet. Sie sind nicht klar abgegrenzt, weil nie alle Zellen gleichzeitig in derselben Phase sind, aber es gibt Schwerpunkte, die sich auch labordiagnostisch eingrenzen lassen. Dann unterstützen wir den Körper, die nächste Phase zu erreichen, und setzen gezielt Spezialtherapien wie IHHT oder die Magnesium- Sauerstofftherapie ein, die in der jeweiligen Phase am meisten Erfolg versprechen.

 

Wichtig: Eine IHHT in Phase 1 – teilweise auch noch in Phase 2 – kann nach hinten losgehen und statt Fortschritt sogar zu einer vorübergehenden Verschlechterung führen. Diese Basisarbeit ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg und wiederhergestellter Gesundheit. Man muss das Wunder der Heilung verstehen.“ 

Es gibt keine Wundertherapie. Jede Therapie hat ihren Platz, aber sie braucht eine gute Basis, um wirken zu können..“

– Tobias Obermeier

MITOCHONDRIEN – MEHR ALS NUR KRAFTWERKE KLEINE WUNDER

Die Mitochondrien sind die winzig kleinen Kraft werke jeder Körperzelle. Sie entstanden vor hunderten Millionen Jahren aus einer Symbiose zweier Bakterien und produzieren den lebenswichtigen Energieträger ATP. Nur mit überwiegend gesunden Mitochondrien bleibt der Körper leistungsfähig; lassen sie nach, steigt das Krankheitsrisiko. Die IHHT-Sauerstofft herapie setzt genau hier an: Sie leitet zunächst eine Mitophagie ein, bei der geschädigte Mitochondrien abgebaut werden, damit sich die gesunden über Fusion und Fission optimal teilen und vermehren können. Gerade bei vielen beschädigten Mitochondrien kann es dabei zu einem kurzen „Crash“ kommen. Für optimale Ergebnisse müssen davor jedoch die grundlegenden Stoff wechselbedingungen stimmen.