Wissenswertes zum Vitamin D-Stoffwechsel

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Die orale Vitamin D Substitution gewinnt bei den Menschen immer mehr an Bedeutung. Kommt man nicht an die Sonne, dann muss man eine bestimmte Menge Vitamin D substituieren. Wir in unserem Breitengrad nehmen Vitamin D auch nur von März bis Oktober auf. In den anderen Monaten kann der Körper kein Vitamin D produzieren. Das heißt, man muss Vitamin D vor allem in diesen Vitamin D-armen Monaten oral substituieren um nicht in einen Mangelzustand zu rutschen. Soweit die Theorie.

Vitamin D - ein Hormon

Schauen wir uns mal den Vitamin D- Stoffwechsel an. Man sollte beachten, dass es sich bei Vitamin D nicht um ein Vitamin handelt, sondern um ein Hormon. Man greift also durch Vitamin D-Gaben in das Hormonsystem ein.
Ist der Calcium- und Phosphatspiegel im Blut zu niedrig, wird in der Nebenschilddrüse das Parathormon ausgeschüttet. Das Parathormon sorgt dafür, dass in der Niere die Vorstufe von Vitamin D in das aktive Vitamin D-Hormon umgewandelt wird. Im Anschluss sorgt das aktive Vitamin D-Hormon dafür, dass vermehrt mehr Calcium und Phosphat im Darm resorbiert wird.
Ein Mensch hat 25.000 Gene. Das Vitamin D kontrolliert bis zu 3000 Gene. Daran erkennt man die Wichtigkeit von Vitamin D.

Wenn man den Vitaminspiegel übers Blut testet, dann muss man unbedingt den Vitamin D-Ratio-Wert bestimmen lassen. Das beinhaltet das Vitamin D3 1,25 OH (Calcitriol) und das übliche Vitamin D2 25OH (Calcidiol). Ist der Vitamin D- Ratio > 2, sollte man mit der Behandlung dieses Problem beginnen. Ist der Vitamin D-Ratio sogar > 3 darf man hier auf keinen Fall blind Vitamin D substituieren, da sonst die Entzündungsreaktionen im Körper aus dem Ruder laufen können.
Angenommen man hat einen erniedrigten Vitamin D3 25 OH (viele Therapeuten schauen nur auf diesen Wert und verordnen dementsprechend Vitamin D) und einen erhöhten 1,25 OH, dann ist eine „normale“ Vitamin D Hochdosis Therapie kontraindiziert, denn das führt zu einer massiven Calciumeinfuhr in die Zelle. Die Folge ist eine Entzündung und Nitrosativer Stress. Unkontrollierter Zelluntergang ist die Folge und Stickoxide werden freigesetzt.
Wenn man exzessiv hohes Calcitriol erreicht hemmt man sogar das Calcidiol. Es kommt zu einer Hypercalcämie, dadurch wird noch mehr Parathormon freigesetzt, was im schlimmsten Fall zu einer Osteolyse führt. Also genau das Gegenteil, was man eigentlich erreichen wollte.

Darum ist die kontrollierte Vitamin-D Gabe so wichtig

Eine unkontrollierte Vitamin D-Gabe erhöht PDH (Pyruvatdehydrogenase). Geht das PDH hoch, kommt es zu einer Entkopplung der Glycolyse und dem Citratzyklus. Man entkoppelt sozusagen den anaeroben und aeroben Stoffwechsel und die Folge ist eine Mitochondriopathie, die man mit einer herkömmlichen Behandlung nicht mehr in den Griff kriegt. Außerdem ist es wichtig bei einer Vitamin D-Gabe darauf zu achten, dass man nicht nur an Magnesium, Calcium, Bor und K2 denkt, sondern auch an Vitamin A. Aus einer Studie geht hervor, dass eine reine Erhöhung von 25OH nicht mit einem günstigeren klinischen Verlauf korreliert. Man findet bei chronischen kranken Menschen niedrige Vitamin D-Spiegel, aber eine Erhöhung des Vitamin D 25OH Spiegel führt nicht zu einer Besserung der Beschwerden, wenn man das 1,25OH nicht beachtet.

Reine Erhöhung von 25 OH korreliert nicht mit einem günstigeren klinischen Verlauf.