Home » Der Darm und die Ernährung
Foto von Mariana Medvedeva auf Unsplash
Das Thema Ernährung ist, wenn es um die Darmgesundheit geht ein sehr wichtiges Thema. Ich möchte mich mit folgendem Beitrag ausschließlich darum kümmern, auf welche Lebensmittel sich unser Mikrobiom freut und wodurch es die Möglichkeit bekommt sich prächtig zu entwickeln. Auf die einzelnen Ernährungsweisen, bei z.B. akuten Geschehen wird nicht eingegangen.
Beim Thema Ernährung ist Vorsicht geboten, da es so viele Theorien darüber gibt und es schon als eine Art Ersatzreligion angesehen wird und der darf nicht widersprochen werden.
Eins jedoch ist festzustellen: Verdauungsbeschwerden, hormonelle Dysbalancen, entzündliche Erkrankungen, Karies, immer wiederkehrende Nährstoffmängel mit deren Folgen wie Energielosigkeit usw. werden nicht weniger.
Natürlich kommen hier auch noch andere Faktoren, als alleine die „falsche“ Ernährung hinzu. Bei langanhaltenden Verdauungsbeschwerden und Nährstoffmängel könnte man aber mal seine Ernährungsweise überdenken.
Von einer guten Verdauung spricht man, wenn man täglich 1-3mal die Toilette aufsucht. Wenn man dabei auch kein bis wenig Klopapier braucht. Das wäre perfekt. Wem von euch geht’s so? Ich denke nicht vielen.
Wenn Blähungen überhandnehmen oder sogar unkontrolliert abgehen, wenn man ständig von Bauchschmerzen heimgesucht wird, wenn man Großteils flüssigen Stuhl hat, wenn man tagelang nicht auf die Toilette kann, der darf ruhig seine Ernährungsweise überdenken. 🙂
Versuchen wir mal eine Ernährungsweise zu finden mit der wir geregelten Stuhlgang haben, ohne viel Arbeit, im Sinne von wenig Klopapier-Verbrauch 😊 und mit der wir auch genügend Nährstoffe aufnehmen um nicht übermäßig viel Nahrungsergänzungen einnehmen müssen. Ich weiß das wird schwer in der heutigen Zeit. Gleich vorweg, man braucht dazu selbst einen großen Garten oder eine gute Bezugsquelle und Landwirte, die die Tiere noch artgerecht halten und man braucht Zeit um sich das Essen selbst zu zubereiten.
Wenn ich hier im Text von tierischen Lebensmitteln spreche, dann meine ich ausschließlich Fleisch, Eier und Milch von artgerecht gehaltenen Tieren. Massentierhaltung lehne ich ab.
Um herauszufinden was nun eine günstige Ernährung für den Darm ist, lohnt sich ein Blick auf Urvölker, auf traditionell lebende Völker, die außerhalb der Zivilisation leben wie isolierte Dörfer, Eskimos, afrikanische Stämme, australische Aborigines usw. oder einfach nur auf unsere Vorfahren. Warum sind diese Menschen widerstandsfähiger, gesünder und warum leiden diese nicht an Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Rheuma, Karies, Diabetes usw.?
Wenn wir uns deren Ernährungsgewohnheit ansehen, dann finden sich dort tierische Fette und Eiweiße, Innereien, Gemüse, Obst und Fermenten, sowie die richtige Zubereitung von Getreide. Ein Geheimnis liegt auch noch in der Frische und Verarbeitung der Lebensmittel.
Wenn man den Darm aufbauen will, dann greift gern man zu Probiotika und Präbiotika.
Probiotika enthalten Mikroorganismen. Man liefert den Darm sozusagen „gute“ Bakterien, die sich im Darm ansammeln sollen und die für ein gutes Darmmilieu sorgen.
Denn, eine Dysbiose (Ungleichgewicht der guten und schlechten Bakterien, zugunsten der Schlechten) ist nichts seltenes.
Unter Präbiotika versteht man unverdauliche Ballaststoffe und das ist die Lieblingsnahrung unserer Bakterien. Sie können sich dort ansammeln und vermehren. So entsteht ein artenreiches Mikrobiom.
Probiotische Lebensmittel für unseren Darm sind z.B. Sauerteigbrote, Kefir, Yoghurt, Apfelessig, Fermente wie Sauerkraut und anderes fermentiertes Gemüse.
Präbiotische Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffanteil sind z.B. die Schwarzwurzel, Flohsamenschalen, Leinsamen, Akazienfasern, getrocknete Pflaumen, Mandeln, Kichererbsen, Erdnüsse, Aprikosen getrocknet usw.
Kurz zum Sauerteigbrot: Da ich mich auch eher Kohlenhydratarm und Glutenfrei ernähre, möchte ich kurz darauf eingehen.
Beim Sauerteigbrot steigt der Blutzuckerspiegel auch genauso an, wie normales Brot, also eignet es sich nicht für eine ketogene Ernährung, zumindest nur in kleinen Mengen, sodass man die 5% des Kohlhydratanteils nicht übersteigt.
Da Sauerteig durch die Fermentation Gluten abbaut (nach ca. 72 Stunden „Liegezeit“ soll Gluten ganz weg sein) können das auch Menschen vertragen, die an Zöliakie leiden, essen. Außerdem reagiert man bei
Glutenunverträglichkeit meist auf die minderwertigen Auszugsmehle, weil dafür unsere Verdauung nicht gemacht ist. Frisch gemahlene Mehle werden besser vertragen. Einfach mal ausprobieren.
Zum Thema Milch gibt es auch 100 verschiedenen Meinungen. Auch hier ist für mich Milch nicht gleich Milch. Milch und Milchprodukte kommen für mich nur in Frage von Tieren, die artgerecht gehalten wurden.
Rohmilch von echten Weidetieren soll sogar als Superfood durchgehen, das alle wichtigen Nährstoffe liefert. Daraus Yoghurt oder Kefir machen, darüber würde sich unser Darm freuen. Man beobachtet sogar das Menschen mit Lactoseschwierigkeiten Milch von artgerecht gehaltenen Tieren vertragen. Einfach mal ausprobieren.
Natürlich, wenn man Krebs hat, würde ich Milch nicht empfehlen, wegen den Wachstumsfaktoren.
Wer hier sein Wissen zur traditionellen Ernährungsweise vertiefen und wunderbare Rezepte erhalten möchte, den empfehle ich das Buch „Die neue traditionelle Ernährung“ von Esma Storck und Heidi Beck.
Auf so ein Buch habe ich gewartet. Vielen Dank dafür.
Viel Spaß damit 😊
Tobias Obermeier Heilpraktiker
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